Halleluja! der Herr ist verrückt
  ...sein Film ist ein Meisterwerk in der Tradition des einheimischen Genres:sicher austariert zwischen Anteilnahme und Distanz den sechs KĂŒnstlern gegenĂŒber, mit untrĂŒglichem RhythmusgefĂŒhl fĂŒr die Zeit, die eine sehr einsame und doch drĂ€ngend kommunizierende Kunst und die Menschen dahinter brauchen, dass sie uns erreichen und berĂŒhren.(...)Am Anfang schaut ein Patient sichtlich unwohl in die Kamera, blickt dann zum Interviewer, lĂ€chelt plötzlich entspannt. Der Ton des Vertrauens ist gesetzt fĂŒr den ganzen Rest. Kein einziger falscher Ton ist dabei. Auch nicht in der hervorragend unterstĂŒtzenden Musik von Mischa KĂ€ser.
  Martin Walder, NZZ am Sonntag

  ...Acht Menschen rĂŒcken in den Mittelpunkt, fĂŒnf Patienten, eine Patientin und zwei Handwerker. Die Kamera beobachtet, registriert; Alfredo Knuchel hört zu, sieht zu, wie sich Bilder Bahn brechen.(...) Knuchel erzĂ€hlt keine Krankengeschichten. Weniges wird angedeutet, angesprochen. Ihn interressiert, wie sich diese GemĂŒtskranken ihre Aengste von der Seele malen, wie ihre Gedanken, WĂŒnsche und Visionen kĂŒnstlerischen Ausdruck finden.(...) Quasi als Gegengewicht und Regulativ bringen die beiden Handwerker AlltagsrealitĂ€t ins vertrĂ€umt versponnene Bilderschaffen ein. Otto Frick ist Malermeister. Verschmitzt meint er, dass die Menschen zu ihm zum Malen kĂ€men und als KĂŒnstler gingen. Der Schlosser Heinz Feldmann fungiert als Sachverwalter fĂŒr die Kunstsammlung Morgenthaler und das Psychiatriemuseum. Bewusst hat sich Alfredo Knuchel aufs Werken und Schaffen der Menschen konzentriert und ihnen ein Forum verschafft. LiebenswĂŒrdige PortrĂ€ts, welche die kĂŒnstlerischen den medizinischen Aspekten vorziehen. Eine Einladung auch, sich mit Bilderwelten zu beschĂ€ftigen, die aus dem Rahmen rĂŒcken, aber nicht verrĂŒckt sind.
  Rolf Breiner, Bluewin Magazin/Filmkritik

  ...Der psychisch Kranke als KĂŒnstler ist seit Wölflis 'Kopfwelten' bei Psychiatern und Kulturwissenschaftlern gleichermassen ein gern beschriebenes Thema. Zwischen Rorschachtest und GenialitĂ€t am Rande schwerer psychischer Krankheiten wird gerne ĂŒber 'Art Brut' diskutiert. Alfredo Knuchel erspart uns derlei in seinem Dokumentarfilm ĂŒber sechs KĂŒnstler, die heute in der Waldau betreut werden. Sie sind Psychiatriepatienten, deren Krankheitsbilder unschwer auszumachen sind. Da braucht es keine weitere ErklĂ€rung. Wichtiger ist, wie sie Kunstwerke von grosser IntensitĂ€t schaffen. Knuchel beobachtet sie dabei, ohne sie vorzufĂŒhren. Selbst in schwierigen Momenten, etwa wenn einer der Protagonisten bei laufender Kamera von seiner Psychose eingeholt wird. (Der Autor) ist vor allem am Akt der Kreation interessiert, daran, wie jeder kĂŒnstlerische Ausdruck ein Ringen mit sich selbst und mit den UmstĂ€nden ist. Selten wurde das so klar und ohne AttitĂŒde in einem Film beschrieben. So erinnert der Film in seinen stĂ€rksten Momenten an Clouzots Picasso-Dokumentation. (...)Wie bereits bei 'besser und besser' und ganz besonders bei seinem aufregenden Portrait eines Boxers in 'Vaglietti zum Dritten' ist die ausserordentliche QualitĂ€t auch seines neuen Films das Ergebnis hohen formalen Könnens in Verbindung mit dem Blick eines Humanisten auf das eiserne BemĂŒhen von Menschen, sich und die Welt zu begreifen.
  Herbert Spaich, Filmbulletin

  (...)FĂŒnf KĂŒnstler und eine KĂŒnstlerin haben ihre Bereitschaft erklĂ€rt, ihre Arbeit fĂŒr ein Kinopublikum offen zu legen, den Menschen draussen etwas von Ihrer KreativitĂ€t und ihrer Suche nach innerster Wahrheit zu vermitteln.(Sie) erzĂ€hlen aus ihrem Leben, von Aengsten, WĂŒnschen und Hoffnungen. Genau so viel, wie sie wollen: es gibt keine Biografie, keine Krankheitsgeschichte und keine wissenschaftlichen Gutachten, weder von Psychiatern noch von Kunsthisorikern. Damit bleibt uns die Möglichkeit, ganz einfach zu staunen, aufzunehmen, was uns hier mit grossem Respekt und Bewunderung an Einzigartigem gezeigt wird. (...) So sachte, wie sie gekommen ist, zieht sich die Kamera aus der Waldau zurĂŒck. Entstanden ist ein tief bewegender Film, der uns das Staunen lehrt und die RelativitĂ€t aller Normen und NormalitĂ€ten bewussst macht.
  Fred Zaugg, der Bund

  Mit seinem Titel verweist der Dokumentarfilm von Alfredo Knuchel auf Adolf Wölfli. Sechs KĂŒnstler, die in der Klinik Waldau, dem traditionellen Refugium der Dichter und KĂŒnstler, ihre Bilder malen, werden unter ihrem eigenen Namen vorgestellt und bei ihrer Arbeit begleitet.Sie stehen im Zentrum nicht als Psychiatriepatienten, sondern als differenzierte Persönlichkeiten, die ihre Heimat wenn nicht im Alltagsleben, so doch in ihrer auch ausserhalb der Anstalt geschĂ€tzten Kunst gefunden haben. Der Zeit und Raum souverĂ€n in Szene setzenden Regie gelingt es, bewĂ€hrte Vorurteile zu durchbrechen und ein VerstĂ€ndnis zu öffnen, das im Verzicht auf SelbstverstĂ€ndlichkeit erst allmĂ€hlich zur Sprache kommt.
  ef., NZZticket

  Richtig auf ging einem das Herz(...) eigentlich nur am Freitagabend bei der UrauffĂŒhrung von Alfredo Knuchels ‚Halleluja! der Herr ist verrĂŒckt’. (...) Mit einer Kamera, die sich als respektvoller Beobachter versteht, stösst der Film in faszinierende Welten hervor. Ein Patient hat sein Zimmer mit lauter zusammengeklebten PortrĂ€thĂ€lften aus Zeitschriften und Illustrierten tapeziert. Auf einer Collage ist beispielweise die rechte GesichtshĂ€lfte Bushs mit der linken Blairs kombiniert – und siehe da – sie ergĂ€nzen sich ideal! Andere, wie etwa der hoch talentierte Philippe Saxer, begleiten wir bei der Entstehung von expressiven Bildern, die Schmerz, Leid, Angst ausdrĂŒcken. An der Schnittstelle von vermeintlichem Irrsinn und NormalitĂ€t wird so eine gewaltige KreativitĂ€t erlebbar.
  Nicole Hess, Tagesanzeiger, ZĂŒrich

  Wiederum volles Haus am Freitagabend, als im Landhaus zu Solothurn Alfredo Knuchels Film zur UrauffĂŒhrung kam. Darin portrĂ€tiert der Berner Regisseur sechs Menschen der psychiatrischen Klinik Waldau, die eine Tradition weiterfĂŒhren: das Erbe der ehemaligen Insassen und ‚genialen VerrĂŒckten’ Adolf Wölfli, Robert Walser und Freidrich Glauser. Fiebrig angetrieben, heiter und schwermĂŒtig erweitern sie die Sammlung an psychiatrischer Kunst, reflektieren ihre Arbeit, interpretieren ihre Bilder. Man darf in diesem Film lachen ĂŒber das Irresein, man tut es zĂ€rtlich-bewundernd und ist auch dankbar, dass keine psychiatrischen Fachpersonen zu Wort kommen und den Protagonisten die AutoritĂ€t nehmen.
  Birgit Schmid, Neue Luzerner Zeitung

  Den Titel entlehnt Alfredo Knuchels sorgfĂ€ltiger Dokumentarfilm Adolf Wölfli. Ob dem Reichtum der kĂŒnstlerischen Produktion von Geisteskranken in der Berner Klinik Waldau, von Wölfli bis heute, verliert der Film doch die menschliche Situation der Patienten nie aus den Augen.
  Christoph Egger, NZZ

  Der von Peter Guyer und Norbert Wiedmer ĂŒberaus sorgfĂ€ltig in ‚sprechende’ Bilder gefasste Film stellt die Menschen ins Zentrum und bettet ihre Werke in die Geschichte der Waldau ein, die untrennbar mit dem Schaffen von Autoren und KĂŒnstlern wie Adolf Wölfli, Friedrich Glauser oder Robert Walser verknĂŒpft ist. Mit offenem, vorurteilslosem Blick lĂ€sst sich Knuchel auf den Ort ein. Nicht von Theorien geht er aus, die Analyse trĂ€gt er nicht von aussen heran, er ĂŒberlĂ€sst sie den PortrĂ€tierten, die ihre Situation auf kluge, oft ĂŒberraschend selbstironische Art reflektieren. Art brut live, sagt etwa Jonas Konrad, als ihn Knuchel beim Zeichnen filmt. Zu einem Fazit von universeller GĂŒltigkeit kommt auch Gordian Hannemann: ‚Das Problem beim Malen ist: was malst du?’
  Thomas Allenbach, Der Bund


Vaglietti zum Dritten
  â€šVaglietti zum Dritten’ ist eine Doku mit fast spielfilmhafter Dramaturgie: erst langsam erfahren wir mehr ĂŒber den Menschen Vaglietti. Als er fĂŒr ihn wichtige Orte besucht, erfahren wir von seiner Heroinsucht. ‚Immerhin bin ich vorangekommen’ sagte er ironisch, ‚in der Drogenszene’. Dann ist plötzlich die Rede von einem Prozess und von Schulden. Knuchel zeigt den Boxer als Menschen, der stĂ€ndig unter Ueberdruck steht. Als man ihm auch noch wegen Bluthochdrucks einen Kampf verwehrt, kocht er fast ĂŒber. ‚Boxen ist ein menschlicher Zustand’ – und Ueberlebenskampf: eines der schönsten Bilder dieser intimen Doku zeigt Vagliettis mĂ€chtigen Leib im Wasser. Nervös fummelt er an der Taucherbrille. Nur nicht untergehen.’
  Andreas Becker, Ticket, Berlin

  â€š ...mit FeingefĂŒhl haben Knuchel und seine Kamerleute Norbert Wiedmer und Peter Guyer Momente des Alltags eingefangen, die Knuchel spĂ€ter zusammen mit der Cutterin Kathrin PlĂŒss zu einer elliptisch fortschreitenden Geschichte verdichtet hat, wie sie ein Spielfilm nicht klarer formulieren kann. Spannung baut der Film ĂŒber den collageartigen Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven und Stilelementen auf: spielerisch leicht der Wechsel zwischen NĂ€he und Distanz oder zwischen GesprĂ€chen unter Protagonisten und monologartigen Selbstdarstellungen Vagliettis. Im Mittelpunkt der Montage steht immer das Sichtbarmachen von WidersprĂŒchen in den Ausbruchversuchen und GefĂŒhlslagen des aufbrausend Geschlagenen. Ein Hundeleben, mag man denken, wenn Alfredo Knuchel öfters auf Vagliettis am Boden kauernden Hund schneidet, um spĂ€ter aus respektvoller, fast selbstreflexiver Distanz auf Vaglietti zu schauen, der nach verlorenem Wettkampf heulend wie ein Hund auf der kalten Treppe einer Sportanlage hockt.’
  Robert Richter, Neue ZĂŒrcher Zeitung

  â€šDer Schweizer Dokumentarfilmer Alfredo Knuchel begleitet in ruhigen Aufnahmen den mĂŒhsamen Weg eines gestrauchelten Landsmannes, der es zu zwei Boxtiteln gebracht hat und nun wieder von vorne anfangen will. Das PortrĂ€t zeichnet sich durch eine subtile Beobachtungsgabe aus, und es bringt dem Publikum StĂ€rken und WidersprĂŒche, SehnsĂŒchte und Aengste eines ungewöhnlichen Aussenseiters nahe.....SouverĂ€n wirkt vor allem die sympathische Distanziertheit, mit der die Regie die verbissenen Anstrengungen des Boxers um ein sportliches Comeback und die Anerkennung seiner Mitmenschen schildert, ohne ins Menscheln zu verfallen.’
  Reinhard Kleber, Filmecho/Filmwoche, Berlin

  â€šAttention! Un film peut en cacher un autre. La mise en garde pourrait figurer au gĂ©nĂ©rique de bien de documentaires prĂ©sentĂ©s cette annĂ©e Ă  Nyon. A l’instar des poupĂ©es russes, les images s’emboĂźtent, se dĂ©multiplient, pour montrer autre chose, scruter des zones insoupçonnĂ©es....Le nouveau film d’Alfredo Knuchel est exemplaire Ă  cet Ă©gard. En voulant cerner l’univers de la boxe par une approche humaine, le cinĂ©aste suisse est tombĂ© sur un homme hors du commun, dont le parcours appelait, narrativement et en images, une forme elle aussi non standardisĂ©e. Il aurait pu Ă©luder tout un pan de vie, sauter Ă  pieds joints sur les problĂšmes amoureux, pour ne braquer sa camĂ©ra que sur le propos initial. Mais Ă  l’évidence, la pĂąte humaine n’aurait pas eu cette consistance. Les cinĂ©astes veulent montrer le rĂ©el dans ces multiples facettes, et cela donne des films passionnants.‘
  Philippe Schneider, Tribune de GenĂšve



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